Der Brand des Kindergartens in der Hochstrasse beschäftigt seit Tagen die Bevölkerung von Mattersburg. Eine Übung der Stadtfeuerwehr Mattersburg wurde zu einem reellen Brandeinsatz.
Durch die Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände geriet ein Teil des Dachstuhles des Gebäudes in Brand und breitete sich rasend schnell auf den ganzen Dachstuhl aus.
Viele fragen sich, wie gerade eine Feuerwehrübung so dramatische Folgen haben kann. Fakt ist jedoch, dass sich die Feuerwehrmänner und –frauen einer umfangreichen Ausbildung und einer ständigen Weiterbildung unterziehen müssen, um ihre Arbeit, zum Erhalt der Sicherheit der Mattersburger Bevölkerung, professionell erledigen zu können. Sie müssen die Handgriffe üben, um sie im Ernstfall schnell abrufen zu können. Bis zu einem gewissen Grad kann das in simulierten Umgebungen erfolgen, z.B. unter Einsatz von Nebelgeräten. In der finalen Ausbildungsphase ist es jedoch notwendig, die Einsatzmannschaft unter Realbedingungen auf einen etwaigen Löscheinsatz vorzubereiten. Bei einem Zimmer- oder Gebäudebrand entstehen Temperaturen bis zu 600°C und die enorme Rauchentwicklung ist kaum zu beschreiben. Um die Löschmannschaften an solche erschwerten Bedingungen zu gewöhnen, sind sogenannte Heißübungen, wie sie am Samstag in Mattersburg stattgefunden hat, notwendig. Es wurden schon etliche solcher Übungen durchgeführt, dabei werden die Rauchentwicklung und die hohen Temperaturen durch ein Realfeuer aufgezeigt. Nur in solchen Übungen kann den Feuerwehrmännern und –frauen gezeigt werden, welche Gefahren bei solchen Bränden entstehen können und wie sie sich richtig verhalten, um den Brand rasch unter Kontrolle zu bringen.
Bei dem Brand in Mattersburg war auch die Konstruktion des Daches eine schwierige Herausforderung. Verhinderte doch die Stahlkonstruktion mit dem Blechdach, das das Löschwasser gezielt auf den Brandherd aufgebracht werden konnte. Auch die sehr stabile Konstruktion des Dachstuhles bereitete den Einsatzkräften Schwierigkeiten. Es musste das komplette Dach entfernt werden, um zum Brandherd zu gelangen. 9 Feuerwehren mit 166 Einsatzkräften waren erforderlich, um den Brand schließlich zu löschen.
Was jedoch wieder einmal positiv auffiel, war der engagierte Einsatz aller beteiligten Feuerwehrmitglieder, unter denen sich auch viele Jugendliche befanden. Die Zusammenarbeit der einzelnen Ortsfeuerwehren war beeindruckend, auch wenn dieser Brandeinsatz alles andere als einfach war.
Den Einsatzkräften kann nur wieder einmal für ihre aufopfernde Tätigkeit gedankt werden – und was nicht vergessen werden darf: hier handelt es sich um freiwilliges Engagement für die Sicherheit der Bewohner der Stadt Mattersburg!